AOK-Studie: Gesetzlich oder Privat versichert

AOK-Studie: Gesetzlich oder Privat versichert…..Gerechtigkeit im deutschen Gesundheitssystem ?

Die AOK Rheinland/Hamburg hat kürzlich ihre Ergebnisse zu der Frage der Gleichbehandlung von Kassen- und Privatpatienten bei der Terminvergabe in Arztpraxen veröffentlicht. Das Ergebnis erstaunt wohl kaum einen Patienten. Gesetzlich Versicherte müssen durchschnittlich dreimal länger auf einen regulären Termin warten als privat Versicherte.

Bei mehr als 800 Testanrufen von Krankenkassenmitarbeitern in Facharztpraxen, welche sich einmal als Kassen- und einmal als Privatpatient ausgaben, wurde die Willkür der Terminvergabe sehr deutlich. Während der Privatpatient beim Kardiologen z.B. bereits in ca. 19 Tagen einen Termin bekommt muss sich der gesetzlich Versicherte im Schnitt 71 Tage gedulden. Ähnlich verhält es sich bei den Radiologen und Augenärzte. Hier liegen die Wartezeiten auf einen Termin als Kassenpatient zwischen 46-37 Tagen im Verhältnis zu 7-16 Tagen für Private. Bei allen Telefonaten wurde ausschließlich nach regulären Terminen gefragt, niemals nach einem Notfall. Der Chef der AOK Rheinland/Hamburg, Wilfried Jacobs fand “Das Verhalten mancher Fachärzte äußerst Fragwürdig” und ist sich sicher das Gerechtigkeit erst Einzug hält wenn “Die Kassen das Recht bekommen, nicht mehr mit Fachärzten zusammenarbeiten zu müssen, die gesetzlich Versicherten keine zeitnahen Termine geben.”

Zwar hat sich nach Angaben des BKK Bundesverbandes die Benachteiligung der Kassenversicherten in den vergangenen Jahren verringert, von Gerechtigkeit und Gleichbehandlung kann jedoch noch lange nicht gesprochen werden. Bis dahin ist es noch ein langer Weg.

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