Vorteil oder Nachteil – Was bringen die neuen Unisex-Tarife?

Vorteil oder Nachteil – Was bringen die neuen Unisex-Tarife?

15.02.2013 – Mit ihrer europaweiten Einführung am 21. Dezember 2012 sind die Unisex-Tarife der Versicherungen in aller Munde. Durch die neue Art der Tarifierung wirkt gewährleistet, dass keinerlei Unterschiede mehr zwischen Männern und Frauen bei der Gestaltung eines Versicherungstarifes gemacht werden. Während manche Branchen wie die Haftpflichtversicherung hiervon nicht betroffen sind, ergibt sich gerade für die Absicherung gesundheitlicher Risiken eine neue Versicherungssituation. Frauen und Männer gleichermaßen sind unsicher, ob durch die Unisex-Tarife Vorteile für den individuellen Versicherungsschutz entstanden sind oder ein alter Vertrag in jedem Fall erhalten bleiben sollte. Pauschal können sich durch die Neuregelung für Frauen jedoch einige Tarifvorteile je nach Versicherer ergeben.

Die Auswirkungen der Unisex-Regelung richtig deuten

Durch die neuen Unisex-Tarife werden Ungleichheiten beiseite geschaffen, die bei der Tarifierung der letzten Jahre und Jahrzehnte üblich waren. Weder Frauen noch Männer werden automatisch durch die neue Regelung bevorteilt, vielmehr kommt es auf die Versicherungssparte an, wo konkrete Vorteile entstehen. Von neuen Tarifen im Bereich der Krankenversicherung profitieren beispielsweise eher Frauen. Diese machten es durch ihre höhere Lebenserwartung und das versicherungstechnische Risiko einer Schwangerschaft nötig, höhere Beiträge zur Kompensation dieser Risiken zu erheben. Da dies im Rahmen der Unisex-Tarife bereinigt wurde, können Frauen mit einer leichten Absenkung der Versicherungskosten für Neuverträge rechnen.

Vorteile einzelner Versicherungssparten erkennen

Im Bereich der Risikolebensversicherung sieht es genau anders als bei der Krankenversicherung aus. Bislang zahlten hier Männer die tendenziell höheren Beiträge, da ihre Sterbewahrscheinlichkeit höher als bei Frauen liegt. Dies liegt nicht alleine an den statistischen Erwartungswerten für die Lebensdauer beider Geschlechter, sondern auch am häufig stressigeren Berufsumfeld und der ungesunden Lebensweise. Wer als Mann zukünftig eine Risikolebensversicherung abschließt, dürfte folglich etwas geringere Beiträge als noch im letzten Jahr zahlen. Für Frauen heißt es hingegen, den eigenen Todesfall etwas teurer abzusichern und durch höhere Beiträge den Hinterbliebenen eine finanzielle Sicherheit im Falle des eigenen Todes zu schaffen.

Angebote der einzelnen Versicherer genau überprüfen

Wer gehofft hatte, dass sich die geschlechtsbereinigten Tarife in der Mitte des Beitragsniveaus früherer Männer- und Frauentarife treffen würden, sieht sich enttäuscht. Meist ist etwas mehr als dieser Durchschnitt zu zahlen, was jedoch nicht die Einsparmöglichkeit für ein bestimmtes Geschlecht je nach Versicherungssparte ausschließt. Da die Versicherungen in Deutschland ihre Unisex-Tarife längst nicht einheitlich gestaltet haben, ergeben sich gerade in der aktuellen Anfangsphase noch größere Unterschiede in den Leistungen und Kosten. Hiervon sollten Interessenten profitieren, die z. B. mit einem Versicherungsvergleich die besseren Unisex-Tarife einzelner Gesellschaften entdecken und zeitnah zum Vertragsabschluss bringen.

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